Bei uns brauchst du keine Hilfsmittel, um dir den Text anzuhören. Wir haben ihn einfach für dich eingesprochen:

Du hast dein Abi in der Tasche oder die Abiprüfungen sind schon in Sicht? Dann fragst du dich wahrscheinlich, wie es nach der Schule weitergehen soll. In diesem Beitrag zeigen wir dir Schritt Für Schritt, wie du – wenn alles gut geht – zu einem Studium in Köln kommst.

Schritt 1: Die passende Fachrichtung und einen geeigneten Studiengang finden

Zuerst einmal solltest du dir überlegen, was du studieren möchtest. Um das herauszufinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Du könntest zum Beispiel einen Studienwahltest machen oder dich im Internet über deinen Traumberuf informieren.

Manche Hochschulen, wie die TH Köln, bieten sogar speziell auf die dort angebotenen Studiengänge zugeschnittene Tests an. Das Testergebnis kann eine gute Grundlage für ein späteres Beratungsgespräch bei der zentralen Studienberatung einer Hochschule sein. Diese kann dir auch sagen, inwieweit deine Interessen und Vorstellungen zu den entsprechenden Studiengängen passen.

Außerdem könnten dir folgende Fragen bei der Studienwahl helfen:

      • Welche Schulfächer gefallen dir besonders gut?
      • Welchen Beruf möchtest du später ausüben?
      • Was sind deine Hobbys?
      • Was studieren Familienmitglieder oder Freunde?
      • Was möchtest du auf gar keinen Fall machen?

Im Internet gibt es auch viele Seiten, auf denen du dich ausführlich über Berufe, Studienfelder und Co. informieren kannst. In unseren Linktipps findest du Websites, die wir empfehlen können.

Schritt 2: Die passende Hochschule finden

Wenn du weißt, was du studieren möchtest, ist es nun wichtig herauszufinden, wo du deinen Wunschstudiengang durchlaufen kannst. Der Hochschulkompass bietet dir eine Übersicht über alle Hochschulen in Deutschland. Hier wird jede Hochschule ausführlich vorgestellt. Dort findest du auch eine Liste aller Studiengänge der jeweiligen Hochschule.

Und auch auf unserer Website stellen wir dir einige Kölner Hochschulen vor.

Schritt 3: Die Studienbedingungen klären

Wenn du dich für eine oder mehrere Hochschulen entschieden hast, solltest du als nächstes die Studienbedingungen klären. Dazu kannst du dich an folgender Checkliste orientieren:

          • Barrierefreiheit: Ist die Hochschule für mich barrierefrei?
          • Erreichbarkeit: Ist die Hochschule für mich gut zu erreichen? Muss ich ggf. umziehen?
          • Angebote für Studierende mit Beeinträchtigung vorhanden?

Um diese Punkte zu klären, solltest du Kontakt zur zentralen Studienberatung aufnehmen. Diese kann dir vor allem allgemeinere Fragen zum Studium an der jeweiligen Hochschule beantworten und bei Bedarf weitere Kontakte vermitteln.

Wenn es um beeinträchtigungsspezifische Dinge geht, sind die Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung, chronischen und psychischen Erkrankungen der jeweiligen Hochschulen deine ersten Ansprechpartner*innen. Sie bieten dir vor allem Beratungs- und Besuchstermine an.

Du solltest dir deine Hochschule auf jeden Fall vor Ort anschauen – vor allem dann, wenn du auf bauliche Barrierefreiheit angewiesen bist. Der Grund: Nur wenn Orte im Internet als barrierefrei beschrieben werden, bedeutet es nicht, dass du dort auch zurecht kommst. Außerdem kannst du dir bei einem Besuch vor Ort auch ein Bild davon machen, wie die Atmosphäre und die sonstigen Gegebenheiten an deiner Wunschhochschule so sind.

Schritt 4: Die Entscheidung für Studiengang und Hochschulen treffen

Wenn du dir einen genaueren Einblick wünschst, ist das auch kein Problem. Neben Tagen der offenen Tür bieten viele Hochschulen auch ein Schüler- oder Schnupperstudium an. Bei diesen Veranstaltungen kannst du für einen Tag oder mehrere Tage in die Rolle von Studierenden schlüpfen: Du nimmst an Vorlesungen teil, gehst in der Mensa essen und kannst auch mal einen Blick in die Hochschulbibliothek werfen. Ob und was für Angebote es an den Hochschulen gibt, die dich interessieren, weiß die zentrale Studienberatung.

Sie oder die Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung können dir auch sagen, ob und wie eine Teilnahme an diesen Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigung möglich ist.

Außerdem kann es helfen, dich einmal mit Studierenden auszutauschen, die bereits an der Hochschule studieren, für die du dich interessierst. Diese triffst du ggf. bei deinem Hochschulbesuch oder auch in sozialen Medien wie Facebook und Instagram. Dort gibt es viele Seiten, Channels und Gruppen, die von Studierenden für Studierende gemacht wurden. Und auch auf unserer Website kannst du Studierende finden: In Erfahrungsberichten und Interviews erzählen dir Studierende mit Beeinträchtigung von ihrem Studium an verschiedenen Kölner Hochschulen.

Auf Grundlage dieser Erfahrungen kannst du dann deine Entscheidungen für oder gegen eine Hochschule und/oder einen Studiengang treffen.

Schritt 5: Infos rund um die Zulassung einholen

Bei Studiengängen gibt es zwei Varianten: Zulassungsfreie und zulassungsbeschränkte Studiengänge. Für die Vorbereitung deines Bewerbungsprozesses ist es sehr wichtig, die möglichen Zulassungsvoraussetzungen zu kennen.

Eine sehr häufige Voraussetzung ist der sogenannte Numerus Clausus (NC). Hinter diesem sperrigen Begriff versteckt sich etwas ganz simples, nämlich dein Durchschnitt auf dem Abizeugnis.
Wie der NC der letzten Jahre für deinen Wunschstudiengang war, kannst du meistens auf den Hochschulwebsites einsehen.

Vor allem für Studiengänge in den Bereichen Sport, Musik und Kunst musst du häufig einen Eignungstest absolvieren oder eine Bewerbungsmappe mit Arbeitsproben einreichen. Besonders bekannt ist hier zum Beispiel der Eignungstest der Deutschen Sporthochschule Köln, bei dem du 20 sportliche Disziplinen beherrschen müssen. Um solche Eignungstests zu bestehen, solltest du dich frühzeitig erkundigen, was genau von dir gefordert wird. Nur so kannst du dich dann gezielt auf die gestellten Aufgaben vorbereiten. Der allgemeine Studierendenausschuss (ASTA) der jeweiligen Hochschulen bietet oft auch Vorbereitungskurse oder Übungswochenenden ab. Eine Teilnahme lohnt sich bestimmt. Wer weiß, welche Insidertipps du dort bekommst.

Bei Medizinstudiengängen gibt es die Möglichkeit, deine Abinote durch den sogenannten Medizinertest aufzubessern, um so deine Zulassungschancen zu erhöhen. Diese Tests bedürfen allerdings einer ausgiebigen Vorbereitung und können oft nur einmal absolviert werden.

Eine weitere Zulassungsvoraussetzung kann ein sogenanntes Vorpraktikum sein. Das bedeutet, dass du vor Beginn deines Studiums ein Praktikum im entsprechenden Bereich machen musst. Dabei ist die Länge des Praktikums oft vorgegeben – entweder in Stunden oder in Wochen.

Für manche Studiengänge werden auch Fremdsprachenkenntnisse verlangt, die bereits vor dem Studium vorhanden sein müssen. Das kann zum Beispiel der sogenannte TOEFL-Test (Englisch) oder das DELF-Zertifikat (Französisch) sein. Mehr Infos bekommst du bei deiner Hochschule.

Manche Hochschulen verlangen auch ein schriftliches Anschreiben, in dem du Auskunft über deine Motivation gibst.

Für Studierende mit Beeinträchtigung gibt es jedoch diverse Nachteilsausgleiche, die den Zulassungsprozess erleichten können. So kannst du zum Beispiel einen Härtefallantrag stellen. Weiterhin können bei Eignungstests oder dem Vorpraktikum Sonderregeln für dich gelten. Die Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung der jeweiligen Hochschulen beraten dich gerne zu diesen und weiteren Fragen.

Schritt 6: Bewerbung für den Studienplatz

Nachdem die Zulassungsvoraussetzungen geklärt sind und du sie auch erfüllst, musst du dich als nächstes um den Studienplatz bewerben. Um deine Zulassungschancen in deinem Wunschstudiengang zu erhöhen, kannst du dich natürlich auch an mehreren Hochschulen für den gleichen oder einen ähnlichen Studiengang bewerben.

Bei der Bewerbung musst du meistens ein Formular mit persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum und Durchschnittsnote ausfüllen. Zusätzlich ist bei vielen Bewerbungsverfahren die Registrierung auf Hochschulstart erforderlich. Diese ist nicht ganz einfach. Wenn du hier Probleme hast, frag einfach mal in deinem Umfeld, ob dir jemand helfen kann. Falls das nicht möglich ist, wende dich mit deinen Fragen an die Hochschule.

Je nach Studiengang oder Hochschule musst du anschließend noch Unterlagen wie dein Abiturzeugnis, Praktikumsnachweise o.Ä. einreichen. Anderen Hochschulen reicht es aber auch, wenn du diese Unterlagen erst zur Einschreibung mitbringst.

Schritt 7: ggf. Hilfsmittel und Assistenz beantragen

Wenn du aufgrund deiner Beeinträchtigung auf Hilfsmittel und/oder Studienassistenz angewiesen bist, ist spätestens jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um dich zu informieren und deinen Antrag zu stellen. Um dich zu informieren, eignen sich zum Beispiel große Hilfsmittelausstellungen wie die Sightcity für Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen oder die Rehacare, die sich auf Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen spezialisiert hat. Auch bieten viele Hilfsmittelfirmen sowie unabhängige Institutionen ausführliche Beratungen an. Ein erster Einstieg ins Thema Hilfsmittel kann auch unser Beitrag hier auf der Website sein, in dem wir dir einige Hilfsmittel vorstellen und aufzeigen, wie dir diese beim Studium helfen könnten.

In Sachen Studienassistenz können dich auch die Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung deiner Hochschule beraten. Vor der Antragstellung kann es auch nicht schaden, sich mit anderen Studierenden mit einer ähnlichen Beeinträchtigung darüber auszutauschen, welche Hilfsmittel sie im Rahmen ihres Studiums verwenden oder dir empfehlen können. Kontakt zu diesen Menschen kannst du über soziale Netzwerke oder auch über Vereine und Verbände aufnehmen.
Einige mögliche Anlaufstellen findest du in unseren Linktipps.

Schritt 8: Die Einschreibung

Hast du dann eine Zusage für deinen Wunschstudienplatz bekommen, bist du dem Ziel “Studium” schon einen gewaltigen Schritt näher gekommen.

Damit du deinen Studienplatz auch behältst, musst du dich allerdings für das Studium einschreiben. Das bedeutet meistens, dass du vor Ort oder per Post bestätigen musst, dass du das Studium auch antreten möchtest. Für eine Einschreibung werden oft folgende Unterlagen benötigt:

          • Personalausweis
          • ggf. Schwerbehindertenausweis
          • Abizeugnis o.Ä.
          • Bescheinigung über eine Krankenversicherung
          • ggf. Nachweise über den bestandenen Eignungstest
          • Passbild(er) für deinen Studierendenausweis
          • ggf. Praktikumsnachweis
          • ggf. Zulassungsbescheid

Welche Unterlagen du genau benötigst, wird dir mit dem Bescheid über deine Zulassung mitgeteilt. Sorge dafür, dass du alle Dokumente vor dem Tag der Einschreibung zusammengesucht und ausgefüllt hast.

Die Einschreibung selbst läuft meist so ab:
Du wartest vor einem Büro, gibst deine Unterlagen ab und kannst dann einige Minuten später wieder gehen. Vielleicht triffst du aber schon bei der Einschreibung einige deiner zukünftigen Kommiliton*innen.

Schritt 9: letzte Vorbereitungen vor Studienstart

Jetzt dauert es nur noch wenige Wochen oder Monate, bis dein Studium beginnt. Dass du vielleicht aufgeregt bist, können wir sehr gut verstehen. Trotzdem solltest du dich jetzt noch um einige Punkte kümmern.

Sollte dein Antrag auf Studienassistenz und/oder Hilfsmittel schon genehmigt sein, wird es höchste Zeit, dich um Assistenz und/oder Hilfsmittel zu kümmern. So kannst du sicherstellen, dass du zu Studienbeginn die für dich notwendige personelle und technische Ausstattung hast.

Je nachdem, wie du während des Studiums wohnen möchtest, solltest du dich spätestens jetzt um ein Zimmer im Studentenwohnheim, eine WG oder eine eigene Wohnung im Großraum Köln oder auch einer anderen Stadt kümmern und die damit verbundenen Formalitäten erledigen.

Ggf. kann es auch sinnvoll sein, dir mit Familie, Freund*innen oder Bekannten schon einmal den Campus und die nähere Umgebung genauer anzuschauen. Dabei kannst du dann herausfinden, wie du die Hochschule am besten erreichen kannst, wo du dir außerhalb der Mensa etwas zu essen und zu trinken kaufen kannst oder ob es einen Park in der Nähe gibt, in dem du nach den Vorlesungen abschalten kannst.

Schritt 10: Das Studium beginnt

Wenn du das alles erledigt hast, kann der große Tag kommen und dein Studium beginnen. Die allermeisten Studiengänge und Hochschulen bieten dir in den Wochen vor dem offiziellen Studienbeginn Einführungstage oder Einführungsveranstaltungen – meistens an mehreren Tagen – an. Hier erkundest du mit anderen Studienanfängern (auch Erstis genannt) gemeinsam den Campus, lernst Lehrende und Studieninhalte kennen und/oder feierst deine erste Studierendenparty.

Manchmal ist die Teilnahme an solchen Einführungstagen auch verpflichtend. Und dann gehts auch schon los mit deinem Studium.

Wir wünschen dir viel Erfolg und natürlich auch Spaß bei deinem Studium hier in Köln.

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